Donnerstag, 21. November 2013

Tag der offenen Tür

Letzten Samstag stand der Tag der offenen Tür an der JH Language School an.
Normalerweise unterrichte ich samstags 3 Stunden 22 Schüler im Alter von 13 und 14 Jahren, für diesen Anlass sah der Zeitplan jedoch etwas anders aus.
Ich musste aus "repräsentativen Gründen" schon morgens dort  erscheinen und lächeln und winken.
Dann hielt ich eine Stunde ganz normal, die zweite wurde dann von einigen Eltern meiner Schüler und der Schulleiterin observiert. Ich griff also tief in die pädagogische Trickkiste und zog alle Register, die mir zur Verfügung standen;  und siehe da: alle Eltern waren zufrieden und glücklich und auch die Schulleiterin war zu meiner großen Erleichterung voll des Lobes. Da ich nach wenigen Monaten als Lehrer ja eigentlich immernoch blutiger Anfänger bin und ich natürlich noch nie alleine vor einem Dutzend Zuschauer unterrichtete, war ich extrem aufgeregt und nervös, habe es mir aber anscheinend nicht anmerken lassen.
Allerdings war ich auch meiner Klasse sehr dankbar, da alle gut mitgemacht haben und sogar ihre Hausaufgaben erlidgt hatten.
Doch dann kam der kniffligste Teil - Elterngespräche.
Natürlich wollten die Mütter und Väter wissen wie es um die Englischkenntnisse ihrer Kinder bestellt ist, was ich ihnen zutraue, welche Fortschritte ich sehe und was denn mein Konzept für die nächsten 2 Monate wäre. Schließlich zahlen sie für diesen außerschulischen Extraunterricht, den ich da halte.
Das Problem bei der ganzen Sache war, dass ich diese Klasse erst vor einem Monat von einer anderen Lehrerin übernommen habe und nur einmal die Woche unterrichte. Somit kannte ich noch nicht einmal die Namen aller Kinder und abgesehen von den besten und schlechtesten Schülern wusste ich auch nicht sonderlich viel über deren Fähigkeiten.
Also habe ich in Vorbereitung auf die Gespräche mit Hilfe des Klassenfotos fleißig Namen gelernt.
Anschließend notierte ich mir die Ergebnisse der einzigen Klassenarbeit, die sie bis dahin geschrieben hatten.
Mit Hilfe dieser Informationen, ein paar Erinnerungen und ein paar allgemeinen Phrasen (die auf 99% aller Schüler zutreffen) meisterte ich dann auch die Gespräche.  Die Schulleiterin übersetzte dabei live und war nachher sehr zufrieden mit meinem (scheinbaren) Detailwissen.. ;-)

Ich war jedenfalls sehr erleichtert, aber auch ziemlich stolz auf mich als ich all das hinter mir hatte.
Die letzten Tage verliefen dann relativ ruhig und ohne größere Ereignisse.

Morgen Abend setze ich mich in den Zug nach Jinan. Von da aus geht es dann weiter nach Tai'an, wo ich dann meinen Opa treffe.
Wird super! :-)

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