Mein China-Abenteuer neigt sich nun schnell dem Ende zu, nächsten Freitag fliege ich über Peking und Moskau nach Berlin.
Abgesehen von den Heimreise-Vorbereitungen ist allerdings in den letzten noch so einiges passiert.
Kim, Caro, Bob und ich haben zusammen Silvester gefeiert:
So sind wir also am frühen Abend losgezogen und haben Abendbrot in einem Japanischen Restaurant gegessen - war super!
Von
dort aus zogen wir weiter in eine Karaoke-Bar, was in China ja
eigentlich ein obligatorischer Teil einer jeden Party ist. Es war auf
jeden Fall sehr sehr lustig und von Abba und Beatles über Gnarls Barkley
bis hin zu Eminem war alles dabei.
Von dort aus zogen wir weiter in
einen Club, allerdings ohne Kim, die dann den Jahreswechsel mit Hamid
gefeiert hat, der an dem Tag noch spät abends arbeiten musste.
Im Club selbst gab es dann einen Countdown auf einer großen Leinwand und so weiter und sofort! ;-)
Überraschenderweise war die Silvesternacht totenstill.
Zwar
wussten wir, dass Neujahr in China stets nach Mondkalender im Januar
oder Februar gefeiert wird, allerdings hätten wir ein bisschen Feuerwerk
und Böllerei erwartet, da man ja im Alltag nach westlicher Zeitrechnung
lebt und andererseits in China eigentlich jedes noch so kleine
Ereigniss mit hunderten von Böllern gefeiert wird.
Egal, es war auch ohne Böller schön.
Dann
haben Caro und ich den 8. und 9. Januar in Qingdao verbracht und
wirklich jede Sehenswürdigkeit mitgenommen, die man in der kurzen Zeit
erkunden konnte:
verschiedene christliche Kirchen, eine buddhistische
Tempelanlage, ein ehemaliges Deutsch-Japanisches Kriegsgefängnis, ein
kleines buddhistisches Folklore-Museum, einen Straßenmarkt, den
Strand
und verschiedene kleinere Sachen.
Wir beide wollten einfach unbedingt mal nach Qingdao, da es eine sehr schöne Stadt und praktisch um die liegt. Allerdings gibt es keine Zugverbindung und daher fehlte uns bisher entweder Zeit oder Muße die 5-stündige Busfahrt auf uns zu nehmen - war jedenfalls super und eine Stadt, die ich gerne nochmal länger erkunden würde, vielleicht verschlägt es mich ja irgendwann nochmal in die Ecke.
Zuhause angekommen warteten noch die letzten unkorrigierten Prüfungen auf mich, die ich dann in einem abendlichen Korrekturmarathon hinter mich brachte.
Mein Schüler Tom (!) lobte in einem Aufsatz über ihre Lieblings-Stars meine "Verrücktheit" und "goldenen Haare". Das hatte zwar rein gar nichts mit dem Thema zu tun, war aber doch ganz witzig.
Letzten Samstag habe ich dann die Prüfungen zurückgegeben und die Kopfnoten bekannt gegeben:
Eine Schülerin die 94 von 100 Punkten erreichte und somit 3.-Beste der Klasse war stand den Tränen nahe nicht die volle Punktzahl erreicht zu haben.
Ich erklärte daraufhin, dass an der Schule ein westliches Bewertungssystem durchgeführt wird und nach diesem Bewertungsmaßstab 94 Punkte ein überragendes Ergebnis sind. 6 "Fehler" in einem Test zu haben, gleicht in öffentlichen Schulen einer mittleren Katastrophe. (So wurde mir das zumindesst von einigen Kollegen erklärt..)
In der letzten Unterrichtsstunde war dann nur noch Spiel und Spaß und Bilder aus Deutschland, Amerika und England angesagt.
Dresden fanden sie super, Quark und Heringssalat erklärten einige Schüler zum "widerlichsten Essen", dass sie jemals gesehen hätten. Umso geschockter waren sie als ich sagte, dass ich diese Dinge hin und wieder FREIWILLIG esse. Ich habe es mir dann verkniffen von Seidenraupen, Hühnerfüßen und Seegurken zu reden.. :P
Und jetzt naht der Abschied: Bob fährt am Mittwoch nach Qingdao, Caro kommt am Donnerstag nach, von wo aus die beiden nach Vietnam und anschließend Kambodcha weiterreisen.
Für mich geht es dann am Freitag Morgen zum Flughafen Weihai.
Und dann heißt es "再见中国! - Servus Deutschland!"
Bis dahin und ahoi,
Nick
(PS: Nein ich werden diesen Text nicht nochmal durchlesen, Tipfehler und schlechte Formulierungen seien mir an dieser Stelle verziehen.)